Plastikgeschirrverbot in Frankreich – Großer Schritt in eine Plastik-freie Welt stößt auf Gegenwehr
Gepostet am 07 December, 2018
Florian Kalhoff
Redaktion
In Frankreich wurde ein Gesetz beschlossen, das unsere Welt endlich ein wenig Plastik-freier machen soll. Ab 2020 wird das Verbot von Bechern, Tellern und Besteck aus Plastik in Kraft treten. Bis dahin haben Hersteller für die Produktionsumstellungen Zeit. Das Gesetz soll einen Beitrag für eine Welt ohne Plastik leisten und wesentlich zum Umweltschutz beitragen. Doch es gibt nicht nur Befürworter.
Plastikmüll als großes Problem in Frankreich
Es fängt bereits bei den Plastikbechern an, denn in Frankreich werden 4,73 Milliarden Stück davon jährlich weggeworfen. Davon kann jedoch nur 1 Prozent wieder recycelt werden.
Schon in der Mittagspause ist es auf den Straßen von Paris gang und gäbe sich schnell etwas vom Fastfood Stand zu Essen zu holen. Dort bekommt man seine Mahlzeit natürlich mit Besteck und Geschirr aus Kunststoff und das alles wiederum nochmals großzügig in einer Plastiktüte verpackt.
Dies sind lediglich Beispiele, die auf das Plastikproblem aufmerksam machen. Die Regierung von Frankreich hat deshalb entschieden einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Im Jahr 2020 ist es dann soweit. Ausnahmen bilden von da an lediglich Geschirr, das mindestens zur Hälfte aus Bestandteilen hergestellt wird, die biologischer Natur sind und Plastik, das kompostierbar ist oder aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird.
Verbot stößt auf Gegenwehr und Kritik
Das Gesetz stößt jedoch auch auf Gegenwind und wird nicht von allen befürwortet. Es wird argumentiert, dass das kommende Verbot bei den Konsumenten mit hoher Wahrscheinlichkeit missverstanden werden wird in Bezug auf die Abbaubarkeit und das die Situation verschlimmern könnte. Besonders die Plastikindustrie ist der Meinung, dass ab 2020 der Müll in der Wiese weggeworfen wird, da jeder denken würde, dass es biologisch abbaubar wäre. Auch würde der Müll wie bisher lediglich mit dem anderen Müll verbrannt werden. Die Plastikindustrie bemängelt außerdem, dass Plastik nur industriell kompostierbar ist. Dies funktioniert nur, wenn der Müll strikt getrennt werden würde. Dies macht jedoch kaum jemand. Ein weiteres Argument von Gegnern dieses Verbotes ist, dass es gegen europäische Richtlinien für den freien Warenverkehr verstoße.
Plastikproblematik bleibt ein globales Thema
Dabei ist es immer wichtig eine Problematik von verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Fakt ist: Es wird jährlich so viel von dem umweltschädlichen Material namens Plastik weggeworfen, dass es die Erde viermal umrunden könnte. Auch braucht es etliche Jahre, um abgebaut zu werden. Es verschmutzt zunehmend unsere Weltmeere und schädigt die Lebewesen darin dramatisch, auch wegen dem damit zusammenhängendem Mikroplastik. Das sind nur ein paar Beispiele von der gesamten Problematik mit Plastik. Würden die Menschen dieser Erde den bedenklichen Kunststoff dafür mit kompostierbaren Materialien ersetzen, könnte sich die Umwelt besser erholen. Dieses Verbot ist ein wichtiger Schritt, der zu unserer Umwelt beiträgt und hoffentlich auch weitere Staaten in Zukunft dazu motiviert, in der Politik etwas gegen Plastik zu unternehmen.