Geschäftsfrauen bringen veganes Hundefutter auf den Markt

Gepostet am 12 December, 2018

Jana Beermann

Redaktion

Vegane Ernährung ist ein Thema, bei dem die Meinungen in der Bevölkerung massiv auseinandergehen. Während die eine Fraktion sich der veganen Ernährung sogar schon als Lifestyle verschrieben hat, stößt diese Ernährungsweise frei von tierischen Produkten auf der anderen Seite wiederum auf äußerst kritische und ablehnende Ohren. Dennoch wollen immer mehr Menschen vegan leben und übertragen das teilweise sogar auf ihre Haustiere, wie zum Beispiel ihre Hunde.

Veganes Hundefutter als Geschäftsidee

Tessa Zaune-Figlar (34) und Valerie Hansen (28) haben es sich zur Aufgabe gemacht, in München ein veganes Hundefutter auf den Markt zu bringen, das komplett ohne tierische Produkte auskommt und glutenfrei ist. Zaune-Figlar hat einen Hund, der jahrelang an einer Futtermittelunverträglichkeit litt. Dazu gehörten Magen-Darm Probleme und Hautjucken. Erst als die Hundehalterin auf tierisches Eiweiß für ihren Hund verzichtete, besserten sich seine Symptome. Sie wäre am Anfang skeptisch gewesen, doch inzwischen lebt ihr Haustier seit sieben Jahren vegan. Da das Zubereiten des Futters jedoch sehr zeitaufwändig war, kamen sie auf die Idee für das Unternehmen „Vegdog“. Unter anderem enthält so eine Dose ihres Hundefutters Erbsen, Linsen und Chiasamen.

Tessa Zaune-Figlar ist der Meinung, dass man alle Hunde, auch unabhängig von der Rasse, vegan ernähren kann und sind an pflanzliche Nahrung gewöhnt. Zugesetzte Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine würden eine ausgewogene Ernährung sichern. Jedoch rät sie auch einen Fachtierarzt die Ernährungsumstellung der Vierbeiner begleiten zu lassen.

Vegane oder vegetarische Hundeernährung als umstrittenes Thema

Es wird von einigen als kritisch angesehen, dass Lebewesen, die nicht für sich selbst sprechen können, zu einer Ernährung gedrängt werden, die nicht ihrem natürlichen Speiseplan entspricht. Dazu gehören indem Fall auch unsere treuen Weggefährten, die Hunde. Der Professor Jürgen Zentek am Institut für Tierernährung der FU Berlin meint dazu, dass Hunde biologisch gesehen Beutetierfresser sind. Ihre artgerechte Ernährung enthält tierisches Protein und sie ernähren sich sehr vielseitig. Hunde haben jedoch in ihrer Domestizierungsgeschichte immer wieder Reste von gekochtem Essen von den Menschen zu essen bekommen und haben sich so an die Ernährung des Menschen angepasst. Zudem ist ihr Stoffwechsel flexibler im Gegensatz zum Stoffwechsel von Katzen. Sie sollten auf Dauer auf keinen Fall fleischlos ernährt werden. Hunde essen auch pflanzliches Futter, doch man ist sich aus wissenschaftlicher Sicht nicht sicher, ob es sinnvoll ist, Hunde auf Dauer ohne Fleisch zu ernähren. Würde man dem Hund die Wahl für sein Futter lassen, würde er sich höchstwahrscheinlich für das fleischhaltige Futter entscheiden, sagt Zentek.

Ein Kritikpunkt zur veganen oder vegetarischen Ernährung des Hundes ist laut Tier-Ernährungsexpertin Stefanie Handl, dass Fleischfresser einen Bedarf an bestimmten Nährstoffen haben, die hauptsächlich oder nur in tierischen Produkten zu finden sind. Eine vegetarische Ernährung hingegen wäre mit Milchprodukten und Eiern möglich, jedoch nur mit professioneller Beratung. Von veganer Hundeernährung rät sie hingegen ab.

Die Diskussionen zu diesem Thema werden wohl noch eine Weile weitergehen, bis mehr wissenschaftlich fundierte Ergebnisse vorliegen, die aussagen können, ob eine vegane oder vegetarische Ernährung des Hundes sinnvoll ist oder nicht. Zweifelsohne ist es wichtig, dass die Haustiere so ernährt werden, dass sie alle benötigten Nährstoffe über ihr Futter bekommen können und kein Mangel entsteht. Was sagt ihr zu diesem Thema? Würdet ihr euren Hund oder auch ein anderes eurer Haustiere fleischlos oder sogar vegan ernähren oder lehnt ihr das strikt ab?

Ansonsten geht Pommes essen immer, zumindest für uns Menschen:

Kommentare: