Ex-Handball-Star: „Keine Meinungsfreiheit in Deutschland“

Gepostet am 15 January, 2019

Florian Kalhoff

Redaktion

Die 26. Handball-Weltmeisterschaft der Männer steht nun 2019 in Dänemark und Deutschland an. Der ehemalige Handball-Star und inzwischen Botschafter für die Handball-WM 2019 Stefan Kretzschmar (45) beklagt in einem Videointerview mit T-Online die mangelnde Meinungsfreiheit in Deutschland.

Symbolbild (iStock)

Der ehemalige Handball Profi verdeutlicht, dass wir keine Meinungsfreiheit im eigentlichen Sinne haben. Dazu argumentiert er: „Sobald wir eine gesellschaftskritische Meinung äußern, haben wir von unserem Arbeitgeber mit Repressalien zu rechnen, oder wir haben mit unseren Werbeverträgen Probleme, dass diese gekündigt werden, weil es nicht ins Konzept passt.“

Weiters gibt er an: „Heutzutage ist die Gesellschaft so konstruiert, dass du für jeden Kommentar eins auf die Fresse kriegst. Das will keiner mehr. Dem setzt sich kein Leistungs-Sportler und kein Profi mehr aus. Keiner streckt den Kopf mehr höher raus, als er muss, weil er Angst hat, sofort einen auf den Deckel zu kriegen. Ich würde mich diesem Stress auch nicht mehr aussetzen. Welcher Sportler äußert sich denn heute noch politisch?“

Gewünscht wären nur „Mainstream-Meinungen“ wie zum Beispiel „Wir sind bunt“ oder „Refugees Welcome“. Hier könne man laut Kretzschmar nichts falsch machen. Doch sobald man eine kritischere Meinung äußere, sei es gesellschaftskritisch oder regierungskritisch, dürfe man es in diesem Land nicht sagen.

Stefan Kretzschmar war im Handball einer der weltbesten Linksaußen. 2002 holte er sich mit seinem Team das erste Mal für Deutschland den Champions-League-Titel und gewann Silber bei Olympia in Athen. Er beendete 2007 jedoch seine Karriere als Handballer und war danach als TV-Experte für Sport 1 tätig. Aktuell ist er Botschafter für die Handball-WM. Kretzschmar ist jedoch nicht nur in der Sport-Szene aktiv, sondern engagiert sich auch auf politischer Ebene.

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