Nationalspieler verweigert Trainingslager in Katar - aus ethischen Gründen

Gepostet am 15 January, 2019

Christin Sachweh

Redaktion

Der finnische Nationalspieler Riku Riski geht nicht mit seiner Mannschaft in das Fußballtrainingslager in Katar. Die Gründe sind laut Riku von ethischer Natur. Er will an seinen Werten festhalten.

Der Profifußballer ist 29 Jahre alt und steht als Stürmer bei HJK Helsinki unter Vertrag. Er hat bereits 26 Länderspiele für die A-Nationalmannschaft absolviert. Die Teilnahme am Trainingslager in Katar sei freiwillig und er bliebe trotz der großen Bedeutung des Trainingslagers für die anstehende EM-Qualifikation auch weiterhin im Nationalteam.

Der Nationaltrainer Markku Kanerva und Teamleiter Lennart Wangel würden zwar Rikus Entscheidung, nicht mit auf das Trainingslager zu gehen, nicht gutheißen, doch sie verständen auch seinen Standpunkt.

Das Land Katar ist Gastgeber für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 und wird bereits seit einiger Zeit aufgrund von erheblichen Menschenrechtsverletzungen stark kritisiert. Im Fokus stehen die unwürdigen Arbeitsbedingungen der Arbeiter für den Bau der Fußballstadien für die Weltmeisterschaft. Auch ohne die Dunkelziffern, die weit höher ausfallen dürften, sind bereits hunderte Arbeiter in diesem Zusammenhang zu Tode gekommen. Gründe dafür waren Hitze und diverse Unfälle und die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Zudem wurden Löhne nicht ausbezahlt oder Pässe einbehalten. Die Arbeiter kämen aus Bangladesch, Indien und Nepal und sollen wie Sklaven behandelt worden sein.

Bau eines neuen Stadions in Katar

Der Kapitän der Mannschaft Tim Sparv befürwortet, dass auf das Thema aufmerksam gemacht wird, auch wenn er nicht gut genug darüber informiert wäre, doch er würde nicht Nein zur Nationalmannschaft sagen, wenn er für ein Trainingslager nominiert wird.

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