Hannover führt geschlechtergerechte Sprache ein

Gepostet am 22 January, 2019

Yvonne Schulze

Redaktion

Die Landeshauptstadt von Niedersachsen setzt ab sofort eine gendergerechte Sprache um und formt somit den städtischen Schriftverkehr zu einer „diskriminierungsfreien und Geschlechtern gerecht werdende Sprache“ um. Demnach sollen Begriffe wie „Lehrer“, „Wähler“, „Teilnehmer“ oder sogar „Rednerpult“ aus dem Wortschatz gestrichen und entsprechend abgeändert werden.

@Foto: iStock; Statue in Hannover

Dieser aktuelle Beschluss umfasst den kompletten Schriftverkehr der Stadt Hannover. Darin inkludiert sind E-Mails, Briefe, Pressemitteilungen, Formulare, Broschüren, Hausmitteilungen, Flyer und Rechtstexte. Diese Regelung betrifft die rund 11.000 Mitarbeiter der Stadt, die zukünftig eine genderneutrale Sprache in Schriftform verwenden sollen.

Die Sprecherin der Landeshauptstadt betont dabei, dass „Sprache in Bewegung“ ist. Aus dem Wort „Lehrer“ wird ab jetzt zu „Lehrenden“, „Teilnehmer“ wird zu „Personen“ und „Wähler“ zu „Wählenden“. Sofort soll auch ein Vorschlag eines Einwohners angenommen werden und aus dem bereits genderneutralen Begriff „Wählendenverzeichnis“ in „Verzeichnis der Wahlberechtigten“ umgeändert werden. Auch der Begriff „Rednerpult“ wird in der Verwaltungssprache abgeschafft und zu „Redepult“ umgewandelt.

Die geschlechtergerechte Verwaltungssprache sei ein wichtiger Schritt. Oberbürgermeister Stefan Schostok meint dazu: „Vielfalt ist unsere Stärke – diesen Grundgedanken des städtischen Leitbilds auch in unsere Verwaltungssprache zu implementieren, ist ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen.“

Falls ein Begriff in keine geschlechtsneutrale Formulierung umgewandelt werden kann, ist es auch möglich das sogenannte „Gender-Sternchen“ zu verwenden. Ein Beispiel hierzu wäre der Begriff: „Dezernent*innenkonferenz“. Dieses Gender-Sternchen soll dann als „sprachliches Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten“ fungieren. In der Pressemitteilung der Stadt heißt es, dass dies den „Geschlechterdualismus gezielt aufheben“ soll.

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