Norwegen verbietet Palmöl-Biokraftstoffe zum Schutz der Regenwälder

Gepostet am 28 January, 2019

Yvonne Schulze

Redaktion

Norwegen ist das erste Land, das Biokraftstoffe auf Palmöl Basis verbietet. Denn dieser wird auf Kosten der indonesischen Regenwälder gewonnen. Der wichtige Sauerstofflieferant und auch Klima-regulierende Regenwald wird für die Palmölplantagen immer weiter zerstört. Zudem sind viele Tierarten hochgradig gefährdet, wie beispielsweise der Orang-Utan. Bis 2020 soll die Biokraftstoffindustrie in Norwegen nun Zeit haben, sich von dem Öl zu verabschieden. Doch das Palmöl ist nicht nur im Biokraftstoff ein Problem.

@Foto: iStock; Regenwald Abholzung

Die Regierung von Norwegen hat einen Schritt zur Vermeidung von Palmöl geschafft. Denn durch das Verbot von Biokraftstoffen, die mit Palmöl hergestellt werden, können nun indonesische Regenwälder hoffentlich etwas mehr geschützt werden, als zuvor. Jedoch wurde das Öl nur für die Biokraftstoffindustrie Norwegens verboten. Palmöl ist auch ein wichtiger Bestandteil in vielen Nahrungsmitteln und Kosmetikprodukten. Wenn man sich einmal die Zutatenliste etwas genauer ansieht, kann man feststellen, dass überraschend viele Produkte, die wir in unserem Alltag verwenden, Palmöl enthalten. Und diese kommen meistens aus fragwürdigen Anbaubedingungen. Auch die Europäische Union möchte das Palmöl aus den Produkten langsam verbannen. Hier ist die Rede von einer Frist bis 2030. In Zukunft sollen weitere Länder dem Beispiel von Norwegen folgen und Palmöl-Produkte verbieten.

@Foto: iStock; Palmöl-Plantagen

Laut Nils Hermann Ranum von der „Rainforest Foundation Norway” sind besonders die Borneo-Wälder in Indonesien von der Regenwaldzerstörung aufgrund des Palmöl-Anbaus betroffen. Zudem ist diese Region die Einzige, in der noch freilebende Orang-Utans einen Platz zum Leben haben. Doch die Wälder werden für die später entstehenden Palmölplantagen verbrannt und die Anzahl dieser Geschöpfe sinkt somit stetig weiter. Ihr Lebensraum wird ihnen und vielen anderen Tierarten grausam geraubt. Neben der Zerstörung der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen scheinen wir auch komplett zu vergessen, dass diese Wälder unser Klima kühl halten und uns die Luft zum Atmen sichern.

@Foto: iStock; Orang-Utan Mutter mit Baby im Regenwald

In Norwegen wurde das Urteil mithilfe einer Mehrheit im Parlament nun gefällt. Dies geschah nach jahrelangen Diskussionen. Die norwegische Rainforest Foundation musste feststellen, dass Biokraftstoffe auf Palmöl-Basis um ein Vielfaches schlechter für die Umwelt sind, als die klassischen fossilen Brennstoffe. Ein weiteres Ziel sollte es deshalb sein, Palmöl und auch alle anderen Pflanzenöle mit strengeren Kriterien nachhaltig anzubauen, sodass keine Regenwälder mehr dafür abgeholzt werden müssen. Eine große Herausforderung für die Länder in der Zukunft. Aktuell hat Norwegen sich jedoch für ein Verbot in Bezug auf die Biokraftstoffe entschieden.

@Foto: iStock; Palmöl-Plantage

Zukünftig könnten bald auch weitere Produkte mit Palmöl EU-weit verboten werden, durch die wichtige Naturgebiete abgeholzt werden. Norwegen wird hoffentlich als Vorbild für andere Länder zu diesem Thema dienen. Die Regenwälder werden nicht umsonst als „Lunge des Planeten“ bezeichnet. Wir sollten diese Gebiete deshalb auch so behandeln. Denn sie sind essenziell für die Klimaregulierung der Erde, unsere Luft zum Atmen und nicht zuletzt sind die Regenwälder das einzige Zuhause für unzählige Tierarten, wie zum Beispiel den allseits bekannten Orang-Utan.

Kommentare: