84-Jährige lehnt eine Million Dollar ab und Kaufhaus wird um ihr Haus herumgebaut

Gepostet am 01 March, 2019

Christin Sachweh

Redaktion

Für manche Menschen ist ihr Zuhause unbezahlbar. So auch für die damals 84-jährige Frau Edith Macefield, die in Seattle in Washington (USA) lebte. Im Jahr 2006 lehnte sie Angebote von bis zu einer Million Dollar ab, ihr Haus mit Grundstück zu verkaufen. Denn es war in diesem Areal ein Kaufhaus geplant. Doch als sie ihr Haus einfach nicht hergab, war man gezwungen, um das Grundstück herumzubauen.

@Foto: inhabitat.com

Bei einem Angebot von einer Million Dollar würde wohl fast jeder sich ernsthaft überlegen, ein nicht allzu großes Grundstück mit einem relativ kleinen Haus darauf zu verkaufen. Genauso eine Summe bot man einer damals 84-jährigen Dame für ihr Grundstück an, da genau dort und in der Nachbarschaft ein Einkaufszentrum gebaut werden sollte. Sie lehnte ab, denn sie wollte sich nicht mehr entwurzeln und umziehen. So war man gezwungen, das Kaufhaus darauf angepasst zu errichten. Die riesigen Beton-Wände wurden genau um ihr Grundstück herum hochgezogen. Die ganze Sache blieb von der Öffentlichkeit nicht unbemerkt und wurde sogar zu einem Symbol für die Widerstandsfähigkeit gegen die Unternehmensdominanz. Sogar die Macher der bekannten Pixar-Filmproduktion „Oben“ sollen vom Zuhause von Edith Macefield inspiriert worden sein.

@Foto: inhabitat.com

Tragischerweise wurde bei Edith Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert und sie starb 2008 im Alter von 87 Jahren. Sie vermachte ihr Haus an Barry Martin, einem Bauleiter einer benachbarten Baustelle. Martin unterstützte die ältere Dame, indem er sie zu Arztterminen fuhr und auf sie aufpasste. Diese Freundschaft bedeutete Edith viel, weshalb sie das Haus in seine Obhut legte. Zuerst wollte Martin das Haus in ein Denkmal verwandeln, doch schließlich verkaufte er das Haus an eine Immobilien-Firma. Seit dem Tod von Edith Macefield wurde das Haus umgestaltet, indem Fenster ersetzt sowie Wände repariert wurden. Mithilfe von Investorengeldern wollte man das Haus um 30 Fuß (ca. 9 Meter) in die Höhe heben, doch das Vorhaben kam irgendwann zum Erliegen. Die Investoren konnten nur noch zusehen, wie ihr investiertes Geld davonflog. Schließlich kam das Haus durch Zwangsversteigerung in den Besitz der Kreditgeber und wurde anschließend zur Versteigerung freigegeben. Das kleine Grundstück konnte bis heute nicht verkauft werden.

@Foto: inhabitat.com

Das kleine Haus ist auch heute noch wortwörtlich zwischen den Wänden des Kaufhauses eingeschlossen und wird regelmäßig mit Luftballons geschmückt. Keiner weiß wirklich, was damit in Zukunft geschehen wird, doch es erinnert an Edith Macefield und ihren erfolgreichen Widerstand gegen die großen Unternehmen.

Kommentare: