Menschen die beim Film Schauen weinen, besitzen einen starken Charakter

Gepostet am 04 March, 2019

Felix Oder

Redaktion

Laut Umfragen haben bereits ca. 92% der Filmzuschauer irgendwann einmal in ihrem Leben in einem Film geweint. Wenn dich also auch einmal eine schöne oder traurige Szene zum Weinen gebracht hat, weißt du, dass du nicht allein bist. Es wird einem nachgesagt, dass man schwach wäre, wenn man seinen Emotionen freien Lauf lässt. Tatsächlich zeigt dies aber das Gegenteil, und zwar, dass man eine starke Persönlichkeit besitzt. Und dieses Phänomen wird von einer besonderen Fähigkeit, die wir haben, ausgelöst.

@Foto: Symbolbild (iStock)

Die Rede bei dieser Fähigkeit ist von Empathie. Dieses starkes Qualitätsmerkmal erlaubt es dem Menschen, sich in andere Personen hineinversetzen und ihre Gefühle verstehen sowie teilen zu können. Es ist also möglich, die Gefühle und Gedanken aus einer anderen Sicht bzw. Perspektive zu sehen. Dadurch können sich Menschen mitfühlend und sozial gegenüber anderen Verhalten. So ist man natürlich auch freundlicher und rücksichtsvoller. Außerdem ist man stark genug, um auch für andere stark zu sein.

Wenn wir also einen Film sehen, dann fühlen wir mit den Charakteren und Ereignissen im Film mit und versetzen uns in sie hinein. Dabei wird das Hormon und Neurotransmitter Oxytocin im Körper freigegeben. Dieser Stoff macht uns empfindlicher für Soziales in unserer Umgebung, für andere vertrauenswürdiger, gemeinnütziger und insgesamt mitfühlender. Man nennt Oxytocin auch das „Liebeshormon“ oder „moralisches Molekül“.

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Um seine Gefühle wirklich zu zeigen, ist viel innere Stärke nötig. Die einzigen Leute, die sich über das Weinen lustig machen, sind oft nicht mit ihren eigenen Gefühlen im Gleichgewicht. Hingegen haben Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz im Leben bereits gelernt mit ihren Gefühlen umzugehen. So kann man seinen Tränen ohne Schamgefühl und Angst freien Lauf lassen, wenn einem danach ist.

Man hat in Forschungen herausgefunden, dass Weinen gut für die psychische Gesundheit ist. Es soll nicht nur ein Ausdruck von Traurigkeit sein, sondern auch ein Weg des Körpers, um Stress zu reduzieren. Zudem fühlen sich 73% der untersuchten Männer und 85% der untersuchten Frauen besser, nachdem sie unter Tränen geweint haben. Wird der Stress nicht richtig abgebaut, dann kann das unter anderem zu größerem Risiko für Herzkrankheiten, Stresskopfschmerzen oder Geschwüre führen. Außerdem „reinigen“ die Tränen sozusagen die eigenen Augen, halten sie feucht und schützen sie vor Staub und Dreck.

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Generell kann man zwischen drei verschiedenen Arten von Tränen unterscheiden, die unterschiedliche Zusammensetzungen von Wasser, Fetten, Zucker und Proteinen aufweisen:

Basal-Tränen:

Diese schützende Tränenschicht wird konstant vom Körper produziert und hält unsere Augen immer feucht und somit auch gesund. Bei jedem Augenblinzeln wird das Auge buchstäblich gewaschen, geschmiert und Bakterien werden abgewehrt. In der eisigen Kälte braucht der Körper mehr davon und das bemerken wir dann auch in Form von kleinen Tränen.

Reflex-Tränen:

Sie sind das gleiche, wie basale Tränen, doch sie fließen besonders beim Zwiebelschneiden, oder wenn wir Dreck in die Augen bekommen. So werden die Fremdkörper wieder ausgewaschen.

Emotionale Tränen:

Bei dieser Art von Tränen spricht man von solchen, die von Gefühlen ausgelöst werden. Das kann Trauer, Frustration, Wut oder auch Freude sein. Darin befinden sich mehr Proteine, als in den Basal-Tränen. Während wir weinen, scheiden wir Stresshormone und Toxine aus dem Körper aus. So fühlt man sich danach ruhiger und weniger emotional.

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Doch neben den bereits genannten, gibt es noch weitere Vorteile, wenn wir weinen. Hier noch einmal zusammengefasst:

1. Stressreduktion durch Weinen:

Wie bereits erwähnt, hat Weinen die Kraft, Stress zu reduzieren und damit allerlei negativen Effekte und Krankheiten, die mit Stress zusammenhängen, wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Migräne.

2. Mangangehalt wird verringert:

Mangan ist ein Mineral im Körper, das in erhöhten Mengen reizbar, aggressiv und ängstlich machen kann. Durch das Tränen vergießen, wird dieses Mineral mit ausgeschieden.

3. Weinen entgiftet:

Neben Stresshormonen und Mangan verlieren wir beim Weinen laut dem US-amerikanischen Biochemiker William Frey auch toxische Stoffe, die aufgrund von Schmerzen gebildet werden. So wird unser Körper in einer gewissen Weise sogar entgiftet.

4. Weinen senkt den Blutdruck:

Wenn wir weinen, dann verlangsamt sich unser Puls und somit verringert sich auch unser Blutdruck. Zu hoher Blutdruck ist bekanntermaßen schädlich für unseren Körper und kann zu Herzkrankheiten, einem Schlaganfall sowie Demenz führen.

5. Mit Weinen bleibt man emotional stark:

Wenn wir weinen, zeigen wir unsere Emotionen offen und verspüren auch Empathie für andere. Das führt wiederum zu sozialem Verhalten, was die Überlebenschancen in der Evolution maßgeblich erhöht. Menschen versetzen sich in andere hinein und helfen einander, um weiterzukommen. Man kommt sich näher und ist sich sympathischer. Weinen wir beim Filmschauen, dann zeigt das, dass wir mitfühlend und voller Liebe für unsere Mitmenschen sind. Auch körperlich ist das Tränen vergießen gesund und unser Stresslevel wird dabei ebenfalls reduziert. Rührt dich also das nächste Mal ein Film zu tränen, kannst du sie einfach freilassen, ohne irgendwelche Hemmungen verspüren zu müssen, da du dir damit sowohl psychisch als auch physisch etwas Gutes tust. Traut ihr euch beim Filmschauen oder im Kino zu weinen?

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