Tschüss Zahnimplantate! Zahnarzt lässt in nur 9 Wochen neue Zähne wachsen

Gepostet am 07 March, 2019

Franziska Schmidt

Redaktion

Es kann durchaus vorkommen, dass man im Laufe seines Lebens irgendwann einmal ein Zahnimplantat, eine Brücke oder gar ein ganz neues Gebiss benötigt. Diese sind jedoch nicht billig und bergen auch gesundheitliche Risiken. Man hofft, dass man seine eigenen Zähne noch so lange wie möglich behalten kann und kein Unfall, fortgeschrittenes Alter oder gar eine Krankheit dieses Vorhaben zunichtemacht. Glücklicherweise geben neue Entwicklungen in der zahnmedizinischen Forschung Anlass zur Hoffnung. Es ist gelungen, mithilfe von Stammzellen einen neuen Zahn in nur 9 Wochen wachsen zu lassen. Diese Errungenschaft könnte die Zukunft unserer Zähne wesentlich beeinflussen.

@Foto: Symbolbild (iStock)

Wir alle hoffen, dass wir unsere eigenen biologischen Zähne noch lange in unserem Mund benutzen können, denn nach unseren zweiten Zähnen, wachsen leider keine Dritten mehr nach. Bei einigen Tieren, wie Haien oder Nagetieren, stellt dies hingegen kein Problem dar. Wir haben alle schon als kleine Kinder gelernt, unsere Zähne deshalb fleißig sowie regelmäßig zu putzen und zu pflegen. Manchmal kommt es trotzdem dazu, dass einer oder mehrere von unseren Zähnen irgendwann nicht mehr zu gebrauchen ist. Die heute gängige Alternative zu unseren echten Zähnen sind Brücken oder Zahnimplantate. Die Implantate werden immer echt-aussehender und können heutzutage kaum noch von echten Zähnen unterschieden werden. Allerdings geht das ganz schön ins Geld und auch gesundheitliche Risiken sind vorhanden. Es sind unter anderem Infektionen, Verletzungen und Schäden im Kieferknochen möglich. Außerdem könnten Nervenschäden und Probleme mit den Nebenhöhlen auftreten. Zudem sollen Zahnimplantate das Risiko für die Anfälligkeit von Krankheiten in Bezug auf Herz, Niere und Leber erhöhen. Eine kegelförmige Titanschraube wird bei einem gängigen Zahnimplantat tief in unseren Kieferknochen platziert. Zahnimplantate halten auch nicht ewig und gehen irgendwann kaputt. Außerdem verändert sich unser Körper und Kieferknochen im Laufe des Lebens und Zahnimplantate können sich dem nicht anpassen, im Gegensatz zu unseren natürlichen Zähnen.

@Foto: Symbolbild (iStock)

Idealerweise benötigen wir also einfach einen neuen Zahn, der aus unserem eigenen Körper wächst. Forscher in Bereich der Zahnmedizin suchen deshalb nach weiteren Lösungen und Möglichkeiten. Tatsächlich soll es einem Team an der Columbia Universität und seinem Leiter Dr. Jeremy Mao gelungen sein, einen Zahn nachwachsen zu lassen, allerdings noch bei einer Ratte. Dies passiere im Kiefer des Patienten selbst. Zur Hilfe und Formgebung wird dazu ein künstliches „Gerüst“ in Zahnform aus Polymer genommen. Es ist durchlässig für die nachwachsenden Zellen und mit Stoffen ausgestattet, die das Zahnwachstum fördern. Ein weiterer Schlüssel zur Lösung heißt „Stammzellen“. Sie sorgen dafür, dass der Zahn über das Gerüst wachsen kann, und zwar aus der eigenen DNS. Im Wesentlichen ersetzen Stammzellen aus dem eigenen Körper den fehlenden Zahn. Mithilfe der Stammzellen beginnt sich der Zahn mit dem umgebenen Gewebe zu verschmelzen. In nur 9 Wochen soll es dadurch möglich sein, ein neues Exemplar wachsen zu lassen. Ein Problem sei allerdings das Züchten eines kompletten Zahns. Der Zahnschmelz und Teile des Zahnbeins müssen vielleicht auch weiterhin von einer entsprechenden Krone ersetzt werden. Es ist eine große Herausforderung, im Körper die geeigneten Zellen zu finden, die es möglich machen, einen ganzen Zahn nachwachsen zu lassen.

Mehrere Forscher auf der Welt arbeiten an dieser Art der Stammzellforschung in der Zahnmedizin weiter und man hofft, bald eine Alternative zu den alten Zahnimplantaten anbieten zu können, da diese die allgemeine Gesundheit gefährden können. Auch Dr. Mao gibt an, sich noch in der Forschungsphase zu befinden. Doch er ist hoffnungsvoll, bereits in naher Zukunft diese Forschung in die Öffentlichkeit tragen zu können. Es sollen nach dem Erfolg an Ratten schon klinische Tests an Menschen gestartet worden sein. Ein riesen Sprung in der Zahnmedizinforschung. Bis zur erfolgreichen Umsetzung am Menschen (und natürlich auch noch danach) sollten wir jedoch trotzdem gut auf unsere Zähne achten, pflegen und regelmäßig einen Zahnarzt aufsuchen. Nur so stehen unsere Chancen gut, unsere eigenen Zähne möglichst lange zu behalten.

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