Frühere obdachlose Frau schenkt Menschen, die auf der Straße leben, ein neues Zuhause

Gepostet am 08 March, 2019

Sebsatian Brandt

Redaktion

Überall auf der Welt müssen viele Menschen auf den Straßen leben, da sie nicht genug Geld für ein Dach über dem Kopf haben. Eine Frau, die früher selbst obdachlos war, hat sich entschieden, etwas gegen diese Missstände zu unternehmen, indem sie Personen in Not ein neues Zuhause geschenkt hat.

Die Geschichte spielt in Melbourne, wo viele Menschen obdachlos und auf den Straßen zurechtkommen müssen. Eine Frau namens Jessica Pearce nächtigte dort in den Weihnachtsferien in einem Hotel. Dort bekam sie die Missstände fassungslos mit. In einem Interview meint sie, dass ihr nicht bewusst gewesen wäre, wie ernst die Wohnungssituation in Melbourne war und fühlte sich deshalb schuldig. Auf der Straße sah man Reihen von Menschen, die nur mit einer Matte getrennt auf dem Boden schliefen.

@Foto: James Hancock; ABC News

Sie war dazumal mit ihrem Mann unterwegs und sie entschieden sich, in dieser Nacht sich in der Umgebung umzusehen und mit den Obdachlosen vor Ort direkt zu sprechen. So wollten sie ein besseres Gefühl für die tatsächliche Situation bekommen. Sie trafen viele Betroffene auf den Straßen in Melbourne, von denen sie über ihre Situation unterrichtet werden konnten. Als Weihnachtsgabe verschenkten sie außerdem 20 und 50 Dollar-Scheine.

Besonders eine Geschichte habe Jessica berührt. Ein Mann hätte ein zwei- und dreijähriges Kind, die beide bei seinem Ex-Partner leben würden. Es wäre ihm nicht erlaubt, einen Zugang zu ihnen zu haben, da er kein eigenes Zuhause hatte. Jessica und ihr Mann zahlten dem Mann daraufhin zwei Nächte in einem Hotel, nachdem sie diese Geschichte gehört hatten. Jessica wurde sehr von seiner Geschichte berührt und wollte etwas für den Mann tun.

Die Großzügigkeit und das Mitgefühl waren dann aber, wie es bei den meisten anderen der Fall wäre, noch nicht vorbei. Jessica und ihr Mann entschieden sich dazu, das Hotelzimmer des Mannes für einen ganzen Monat zu bezahlen. So hatte er eine stabile Unterkunft für seine Kinder. Ein weiteres Problem war, dass die Kinder des Mannes potenziell vaterlos waren, wenn er sich kein eigenes Zuhause leisten konnte. Jessica hatte gerade ihre eigene Hypothek vor kurzem abbezahlt, deshalb war sie am Kauf von Finanzimmobilien in Melbourne interessiert. In Umgebungen mit günstigeren Immobilienpreisen war es Jessica möglich, vier Häuser für denselben Preis zu kaufen, wie ansonsten für ein Haus in zentralerer Gegend. Diese vier gekauften Häuser wollte Jessica für Menschen als Unterkunft zur Verfügung stellen, die nicht in der Lage sind, sich eigene Wohnungen zu leisten. Darunter sind auch ganze Familien mit Kindern, die sich auf Wartelisten für Langzeitunterbringungen befinden. Je nachdem, wie die Bedürfnisse der einzelnen Menschen sind, sollen sowohl lange als auch kurze Wohnpläne angeboten werden. Jessica arbeitet mit einer staatlichen Organisation zusammen, um Wege zu finden, die Unterkünfte über Wasser zu halten.

@Foto: ABC News

Beeinflusst hat Jessica in ihrem Handeln sicherlich auch ihre eigene Vergangenheit, denn sie hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, obdachlos zu sein. Mit gerade einmal 15 Jahren wurde sie von ihren Eltern aus dem Haus geworfen. Dank ihrem Mathematik-Lehrer fand sie einen neuen Ort, wo sie unterkam. Sie fand in ihrem Lehrer einen Menschen, der ihr geholfen hat und von der Straße geholt hat. Solche Erfahrungen prägen einen und so hat Jessica entschlossen, selbst aktiv zu werden. Ihr Lehrer hatte Verbindungen zu einer Unterkunft, wo junge Leute wohnen konnten, wenn sie in der Schule bleiben wollten. Diese Unterkunft brachte Jessica laut einem Interview auf die Idee, selbst solche Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Dank der Herzensgüte von Jessica müssen nun ein paar Menschen weniger in dieser Welt jede Nacht auf der Straße schlafen.

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