Zoo bringt Besucher in Käfige, während sich die Tiere frei bewegen können

Gepostet am 18 March, 2019

Jana Beermann

Redaktion

Es ist weltweit ein großes Problem, dass viele Tiere in den Zoos auf viel zu engem Raum gehalten werden. Dabei bemerken wir oft nicht, wie sehr die Tiere dabei leiden. In erster Linie verbinden viele von uns den Zoobesuch mit schönen und abenteuerlichen Erinnerungen. Auch wenn uns manche Tiere leidtun, wenn sie hinter Gittern sind, steht oftmals doch das beeindruckende Erlebnis im Vordergrund, diesen außergewöhnlichen Geschöpfen ganz nah sein zu können. Das Tier-Leid wird dabei nicht selten unterschätzt, auch wenn die gesetzlichen Vorgaben für die Zootierhaltung immer besser werden. Ein Zoo hingegen hat sich für eine radikale Wende entschieden. Dort befinden sich nicht die Tiere in Käfigen, sondern die Menschen. Doch auch dieses Konzept stößt auf bedenkliche Nachteile.

@Foto: inspiredtraveller.in

Ein besonderer Zoo hat das ursprüngliche Konzept der Tierhaltung komplett umgekrempelt. Denn dort können sich die Tiere in einem großen Areal frei bewegen. Die Menschen befinden sich hingegen in großen fahrbaren Metallkäfigen, um die Geschöpfe bestaunen zu können. Der Lehe Ledu Wildlife Zoo befindet sich in einer Stadt namens Chongqing in China. Es ist der größte Zoo aller Zeiten. In Metallbussen fahren die Menschen durch das Gebiet, in dem sich die Tiere aufhalten. Dabei werden sie von Fleischstücken angelockt.

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Beispielsweise Löwen und Tiger werden mit Fleischstücken angelockt und diese versuchen natürlich sich das Futter zu holen. Dabei geraten zwangsläufig auch die Menschen in den Käfigen ins Visier der Raubtiere, da sich die ausgelegten Fleischstücke in unmittelbarer Nähe der Zoobesucher befinden. Die Tiere beginnen, die Käfige anzugreifen. Der Zoosprecher meint dazu: „Wir wollen unseren Besuchern nur den Nervenkitzel geben, von Großkatzen verfolgt und angegriffen zu werden“.

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Es ist nicht verwunderlich, dass man hierbei auf Kritik und Zweifel stößt, denn neben den Fleischstücken, werden auch die Menschen hinter dem Metallgitter von den hungrigen Raubtieren ins Visier genommen. Ein Zoobesucher namens Tao Jen sagte dazu: „Nicht wir haben die Tiere angeschaut, sondern sie haben uns angeschaut. Wir waren das Essen!“ Laut der britischen Tageszeitung „The Daily Mail“, werden die Besucher dort demnach Gefahren ausgesetzt.

Dennoch ist die Attraktion seit seiner Gründung im Jahr 2015 sehr erfolgreich. Die Reservierungen sind nach wie vor zahlreich. Besucher haben oftmals mit einer Warteliste von drei Monaten zu rechnen, um den Zoo besuchen zu können. Vielleicht ist der Zoo auch gerade wegen dem Nervenkitzel und dem Kick so erfolgreich. Nichtsdestotrotz ist das Konzept weiterhin etwas Besonderes und wert, mit der Welt geteilt zu werden. Was hältst du von dieser Attraktion? Begrüßt du die Tatsache, dass die Tiere viel mehr Platz zum Leben haben, oder kritisierst du die Art und Weise, wie dieser Zoo seine Kunden anlockt?

Auch hier kann man von einem Zoo sprechen:

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