Vergesslichkeit ist ein Zeichen außergewöhnlicher Intelligenz
Gepostet am 25 March, 2019
Wer kennt es nicht, dass man einmal einen Termin, einen Geburtstag, das Wort, das man gerade benutzen wollte oder den Namen eines Menschen vergisst? Es kann aber vorkommen, dass bei der ein oder anderen Person dieses ganze Phänomen bereits fragwürdig oft passiert und man sich dementsprechend manchmal schon Sorgen macht, ob irgendwas mit einem vielleicht nicht stimmen könnte. Doch solche Personen können aufatmen, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Vergesslichkeit solcher kleineren Dinge als ein Zeichen für außergewöhnliche Intelligenz gewertet werden kann.
Es gibt Menschen, die sich einfacher und effizienter an kleine Details erinnern. Auf der anderen Seite haben manche Personen Probleme damit, sich an solche kleinen Details zu erinnern, welche sie bereits vor einiger Zeit gelernt haben.
Die Wissenschaftler Paul Frankland und Blake Richards von der Universität in Toronto haben herausgefunden, dass Menschen mit einem besseren Gedächtnis fürs Detail nicht unbedingt intelligenter sind. Es soll sogar das Gegenteil der Fall sein. Viel nützlicher und sinnvoller wäre es, wenn man in der Lage ist, sich alles in einer größeren Dimension zu merken und die winzigen Fakten dazu zu vergessen, anstatt sie auswendig dazuzulernen. Professor Richards behauptet, dass das Gehirn irrelevante Details herausfiltert und somit vergisst. Es konzentriert sich stattdessen auf die Dinge, die einem dabei helfen, relevante Entscheidungen im echten Leben zu fällen. Laut den Neurowissenschaftlern ist die Optimierung der Entscheidungsfindung der eigentliche Zweck des Gedächtnisses.
Ein schlechtes Erinnerungsvermögen ist also ein Mechanismus, welcher im Gehirn Platz für relevante Informationen macht. Es erlaubt dem Gehirn nicht, unnötig Energie und Platz für triviale Informationen zu verschwenden. Das Gehirn fokussiert sich zudem darauf, ein generelles Bild von erlebten Ereignissen oder eine vereinfachte Version der Informationen zu schaffen. Diese helfen dann dem Menschen später, eine bessere und klügere Entscheidung zu treffen. Das Gehirn nimmt die Informationen nicht einfach als bloße „Fakten“ wahr. Der Hippocampus ist ein wichtiger Teil im Gehirn, welcher diese weniger relevanten Informationen aussortiert, um sich auf die essenziellen Dinge konzentrieren zu können.
Diese kleinen Gedächtnislücken des Gehirns sind folglich völlig normal. Solange man keine großen Teile wichtiger Informationen oder sehr viel mehr als normalerweise vergisst, gäbe es laut den Neurowissenschaftlern keinen Grund zur Besorgnis. Ein gelegentliches Detail zu vergessen, deutet lediglich darauf hin, dass das menschliche Speichersystem vollkommen gesund ist und genau das tut, was es tun sollte.