Eisbär lebt hinter Glas in einem Einkaufszentrum in China - "den traurigsten Eisbär der Welt" kennen
Gepostet am 19 July, 2019
Es gibt immer wieder Meldungen, wie diese, die einen extrem emotional werden lassen. In einem Einkaufszentrum in China lebt ein großer Eisbär. Dieser Eisbär, der den Namen Pizza trägt, ist wohl der traurigste Eisbär der Welt. Kein Wunder auch. Pizza lebt nämlich in einer Vitrine aus Glas in Guangzhou, Südchina. Der Eisbär soll nun eine kleine Verschnaufpause bekommen – zumindest vorübergehend.
Die Aufregung war weltweit riesengroß. Eine Petition wurde gestartet, die unglaubliche 1 Millionen Unterschriften sammelte. Insgesamt taten sich 50 Tierschutzvereine in China zusammen und kämpften für Pizzas Freiheit. Besonders für die Tierschutzhelfer weltweit ist dies ein tolles Zeichen.
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Pizzas Gesundheitsstatus sieht leider nicht besonders gut aus. Der Eisbär läuft ständig in seinem "Käfig" hin und her, schnüffelt und scharrt an Luftöffnungen und neigt fast ununterbrochen seinen Kopf von einer Seite zur anderen. Laut Ethologen ist dies ein "stereotypes Verhalten". Mit anderen Wort: Der Eisbär verliert so langsam aber sicher seinen Verstand.
Kein Wunder eigentlich. Pizza ist fast pausenlos den Kamerablitzlichtern ergeben und steht wohl unter gewaltigem Stress. Leider ist Pizza nicht der Einzige, dem es so ergeht. Auch in Zoos und in Aquarien auf der ganzen Welt sehen die Bedingungen für die Tiere nicht sehr berauschend aus. Statt zu wandern, zu klettern, zu fliegen oder einfach nur ihren Freiraum zu haben, sind die Tiere meist isoliert. Die Tiere sind meist in viel zu kleinen Räumen eingesperrt - artgerechte Tierhaltung sieht anders aus.
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Pizza wurde vorübergehend zum Zoo in Tianjin bei Peking gebracht. Hier erblickte der Eisbär einst das Licht der Welt. Ein Sprecher des Einkaufszentrums teilte jedoch mit, dass Pizza jedoch nur während der Renovierung seines Geheges eine Pause bekommt. Für Qin Xiaona, Direktor der in Peking ansässigen Tierschutzorganisation ‘Capital Animal Welfare Association’ ist das deutlich zu wenig: "Vorübergehend ist nicht gut genug."
Nicht nur für Pizza, sondern auch für die anderen 500 Tiere, die das Einkaufszeitrum Grandview aktuell ihr "zu Hause" nennen, sehnen wir uns schleunigst nach einer permanenten Lösung. Mehr Raum für die Tiere und mehr Zusammensein mit ihren Artgenossen sollte möglich sein. Auch sollten die Tiere dazu in der Lage sein, ihr natürliches Verhalten – zumindest ein bisschen – auszuleben.
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