Junge fliegt aus Kita, weil er lieber mit Puppen spielt

Gepostet am 29 July, 2020

Felix Oder

Redaktion

Kinder sollten spielen können, wie und womit sie wollen. Über Geschlechter-Klischees sollten sie sich keine Sorgen machen müssen. Gerade deshalb sorgt jetzt ein Fall aus Nordrhein-Westfalen für Empörung. Denn dort wurde ein Junge offenbar aus der Kita geschmissen, weil er mit Puppen gespielt und sich als Prinzessin verkleidet hat.

Der sechsjährige Elias ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Junge. Er spielt gern mit Freunden, ist begeisterungsfähig und gern an der frischen Luft. Allerdings spielt er auch gerne mit Puppen und verkleidet sich als Prinzessin. Das scheint die Erzieher einer Kita in Gummersbach, die Elias besucht, wohl dazu veranlasst haben, ihn aus der Kita zu werfen.

Ein junge spielt mit einem Puppenhaus. (Symbolbild - www.iStock.com)

Laut den Erziehern habe der Sechsjährige offenbar ein Problem mit seiner Geschlechtsidentität und würde deshalb oft Wutausbrüche bekommen. Diese Zwischenfälle hätte sich in letzter Zeit gehäuft. Die Konsequenz: Elias wurde aus der Kita geschmissen und seine Eltern müssen jetzt eine neue für den Sechsjährigen suchen.

Mit einem verzweifelten Aufruf wandte sich die Mutter bei Facebook an die Öffentlichkeit. Sie schrieb: „Wir finden, unser Kind ist so, wie es ist, gut. Und wir stehen definitiv dahinter, dass er sich so entfalten kann, wie er möchte. Und er darf so sein, wie er will.“ Die Kita-Leitung streitet die Vorwürfe ab. Sie sagt, Elias habe Regale umgeschmissen und andere Kinder verletzt. Elias‘ Vater hat jedoch eine andere Vermutung, was hinter dem Rausschmiss steckt.

Ein Mädchen im Prinzessinnen-Kostüm. (Symbolbild - www.iStock.com)

Er denkt, Elias sei rausgeschmissen worden, weil er anders sei als die anderen Jungen und gern mit Puppen spiele. Gegenüber „RTL“ sagte er: „Das ist für die ein Dorn im Auge, gerade hier auf dem Land. Die gucken einen schief an, wenn er nur mit der Barbie vor der Haustür steht.“ Welche Motive tatsächlich hinter dem Rausschmiss stecken ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber: Elias und seine Eltern müssen eine neue Kita finden.

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