In Afrika entsteht ein neuer Ozean
Gepostet am 15 October, 2020
Wiebke Grotensohn
Redaktion
Vor zwei Jahren brach in Kenia plötzlich der Boden auf. Straßen und Häuser wurden von der Kluft zerteilt. Anfangs dachte man, starke Regenfälle seien schuld am Riss im Boden. Doch dahinter steckt viel mehr: Afrika bricht auseinander und es entsteht ein neues Meer. Das hat weitreichende Folgen.
Die Erdspalte in Kenia ist ein Riss von vielen – vergleichsweise sogar ein kleiner. Diese Risse in Afrika entstehen dadurch, dass die Kontinentalplatten unter Spannung stehen und beginnen sich voneinander zu lösen. Die eigentliche Bruchstelle Afrikas ist viel gigantischer und sogar vom Weltall aus sichtbar.
Der Kontinent Afrika. (Symbolbild - www.iStock.com)
Die somalische Erdplatte, auf der das östliche Afrika liegt, entfernt sich allmählich vom Rest des Festlands. Von Mosambik im Südosten bis im Norden zum Roten Meer zieht sie sich als bis zu 100 Kilometer breite Senke durch den Kontinent. Eines Tages wird dadurch ein neuer Kontinent entstehen und zwischen den Erdteilen ein neuer Ozean.
Das Auseinanderbrechen der Platten begann bereits vor über 20 Millionen Jahren. Seitdem vergrößert sich der Grabenbruch langsam, aber stetig. Bereits im 19. Jahrhundert erkannten Forscher was in Afrika vor sich geht. Auch heute bebt die Erde in Afrika immer wieder. Die Erdkruste ist aktiv und immer neue Risse entstehen. Wann genau die Platten auseinanderdriften ist nicht bekannt. Aber es hat weitreichende Folgen.
Eine Giraffe in der Savanne. (Symbolbild - www.iStock.com)
Ostafrika schiebt sich mit dem restlichen Kontinent in eine andere Richtung. Denn Afrika als Ganzes schiebt sich derzeit nach Norden in Richtung Europa. Für Millionen Tiere und Menschen bedeutet das eine Veränderung ihres Lebensraums. Auch neue Handelsrouten müssten erschlossen werden. Womöglich könnte sich der obere Teil der Landmasse sogar schneller abspalten als der Rest und auf Europa zutreiben. Das ist schon einmal passiert. Die Landmasse ist das heutige Italien.