Arbeitgeber und Experten fordern Rente mit 70

Gepostet am 19 August, 2021

Sebsatian Brandt

Redaktion

Die Rente ist ein umstrittenes Thema in Deutschland. Weil die Deutschen immer älter werden, fürchten viele, dass die Versorgung im Alter von vielen in Gefahr ist. Denn sie arbeiten nicht lang genug. Das sagen zumindest Arbeitgeber und Experten. Um diese Finanzierungslücke zu begleichen, gibt es laut Experten zwei Möglichkeiten.

Nach jahrzehntelanger Arbeit freuen sich viele Menschen in Deutschland auf eine angemessene Rente und ein entspanntes Leben im Ruhestand. Doch das ist in Gefahr und für viele schon gar nicht mehr zu haben. Denn Deutschland wird immer älter, arbeitet im Verhältnis dazu aber nicht lang genug. Eine mögliche Lösung: Das Renteneintrittsalter hoch setzen – um einige Jahre.

Ein älteres Paar sitze auf einer Couch und schaut auf eine Rechnung. (Symbolbild - www.iStock.com)

Stefan Wolf, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, fordert, dass Renteneintrittsalter von derzeit 67 Jahren auf 70 Jahre hochzusetzen. Gegenüber der Funke Mediengruppe sagte Wolf: „Wir werden in den nächsten Jahren über ein Renteneintrittsalter von 69 bis 70 Jahren reden müssen.“ Sonst droht lauf Wolf ein Finanzierungsproblem der Rentenkasse.

Dies bestätigt auch Top-Ökonom Jochen Pimpertz vom Forschungsinstitut IW. Er sagte gegenüber der „Bild“, allein bis zum Ender der 2030-Jahre werde die Zahl der Rentner um etwa 4 Millionen steigen. Gleichzeitig gibt es immer weniger Beitragszahler. „Die Rentenkasse wird das schwer belasten und in finanzielle Schwierigkeiten bringen“, so Pimpertz gegenüber der „Bild“. Neben der Erhöhung des Renteneintrittsalters gebe es noch eine andere Möglichkeit.

Angestellte arbeiten in einer Fabrik. (Symbolbild - www.iStock.com)

Um die Lücke zu schließen, müssten die Beiträge bis 2040 auf über 22 Prozent steigen – derzeit liegen sie bei 18,6 Prozent. Gleichzeitig müsste das Rentenniveau von 49 auf 46 Prozent fallen. Arbeiter müssten also mehr zahlen, und Rentner gleichzeitig auf Geld verzichten – eine eher fragwürdige Option. Laut Pimpertz gibt es deshalb keine andere Möglichkeit: „Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als über ein Renteneintrittsalter mit 70 zu diskutieren!“

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