Tankstellen in Großbritannien haben keinen Sprit mehr

Für viele Autofahrerinnen und Autofahrer war es eine Überraschung: An einigen Tankstellen wurde das Benzin knapp. Denn es konnte kein Sprit mehr geliefert werden. Dies nahmen manche zunächst nicht ernst und dachten, das würde schon wieder von selbst in Ordnung kommen. Doch mittlerweile hat sich die Benzin-Krise zugespitzt – in ungeahntem Ausmaß.

Der Notstand an den britischen Tankstellen ist groß. Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association haben zwei Drittel der Tankstellen in der Vereinigung keinen Kraftstoff mehr. Dem Verband gehören immerhinn 5.500 unabhängige Tankstellen an. Tausende Tankstellen können Kunden also nicht mehr mit Sprit versorgen. Die Nachfrage liegt um 500 Prozent höher als üblich. Dies hat auch höhere Preise zur Folge.

Doch woran liegt der Engpass? Es fehlt an LKW-Fahrern durch zahlreiche Überstunden und strengere Einwanderungsregeln aufgrund des Brexits, fehlt es an Lastwagen-Fahrern. Das macht sich auch in den Supermärkten bemerkbar – denn dort sind teilweise die Regale leer. Dazu tragen auch Panikkäufe der Kunden bei. Die Spritknappheit könnten aber noch andere weitreichende Folgen haben.

Die Ärztevereinigung „EveryDoctor“ beispielsweise warnt, dass durch die Benzinknappheit Ärzte, Pfleger und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen möglicherweise nicht mehr zu Arbeit kommen können. Dies gilt auch für andere Arbeiter in Berufen des öffentlichen Wesens beispielsweise der Polizei, der Feuerwehr oder im Nahverkehr. Bleibt abzuwarten, wie Großbritannien das Problem mit der Lieferkette wieder in den Griff bekommt.